
Wachskind
Aus dem Dänischen von Alexander Sitzmann
ca. 190 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Voller Magie, Mystik und altem Wissen: Ein Roman mit überlieferten Zaubersprüchen, historischen Hexenhandbüchern und Gerichtsprotokollen.
€19,99 – €25,00
inkl. MwSt.
Beschreibung
Mit ihrem neuen Roman ›Wachskind‹ liefert Ravn eine ungeahnte literarische Perspektive auf die Zeit der europäischen Hexenverbrennungen.
Christence Kruckow, eine unverheiratete Adlige, wird im Dänemark des 17. Jahrhunderts der Hexerei beschuldigt. Ihr und mehreren anderen Frauen wird nachgesagt, sie seien vom Teufel besessen. Dieser sei in Gestalt eines großen kopflosen Mannes zu ihnen gekommen und habe ihnen dunkle Kräfte verliehen: Sie könnten Menschen ihr Glück rauben, unchristliche Taten begehen und Pest oder Tod verursachen. Ihnen allen droht der Scheiterhaufen.
Olga Ravn erzählt in ›Wachskind‹ eine beunruhigende Horrorgeschichte über Brutalität und Macht, Natur und Hexerei, die in den fragilen Gemeinschaften des vormodernen Europas spielt. Dabei greift sie neben üppiger Erzählkunst und reicher Fantasie auch auf Originalquellen wie Briefe, Zaubersprüche, Handbücher und Gerichtsdokumente zurück.
Presse
»Mit ›Wachskind‹ hat Olga Ravn ihr bisher bestes Buch geschrieben. (…) Die Sprache ist wie Wachs in Olga Ravns Händen, und es besteht kein Zweifel daran, dass dieser genreerneuernde historische Roman auch das Werk einer Dichterin ist. (…) Dabei erweist sich Ravn sowohl als wunderbare Sängerin als auch als zutiefst originelle Geschichtenerzählerin mit einer ganz besonderen Fähigkeit, die Schönheit hervorzubringen, die sich irgendwo zwischen der Welt der Dinge und der Welt der Poesie verbirgt.«
– Kristeligt Dagblad
Presse über Meine Arbeit
»Olga Ravn erzählt von Mutterschaft und Gesellschaft, aufwühlend und auch befreiend. Der zugleich ausufernde und immer wieder zu einem Kern hinführende Roman handelt auch vom Schreiben selbst und nimmt es als Gleichnis für das Leben.«
– Berliner Zeitung, Cornelia Geißler
»Die Dänin Olga Ravn hat ihr Buch ›Meine Arbeit‹ genannt. Es erzählt von einer Frau, die ein Kind bekommt und versucht, als Schriftstellerin zu überleben. Als Antwort auf die Bedrohung ihrer Existenz schreibt sie kein ›normales Buch‹, sondern einen überwältigenden Mix aus Romanfragmenten, Versen, Verzweiflung und Liebe.« (4/5)
– BRIGITTE, Angela Wittmann
»So liest sich ›Meine Arbeit‹ auch, als betrete man einen Raum, in dem verschiedene Exponate ausgestellt sind, man wandert vom einen zum anderen, Reihenfolge egal. […] Doch jedes Kapitel ist wieder neu, man kann überspringen, zurückspringen, bis sich aus den Einzelteilen nach und nach ein zerbrechliches Kunstwerk zusammensetzt. […] Dem aktuellen Schwung der autofiktionalen Literatur über Elternschaft zwischen Burn-out und Depression ist ›Meine Arbeit‹ trotzdem nicht wirklich zuzuordnen. Denn […] Olga Ravn kommt ohne Bitterkeit aus, ohne Wut. Der Roman hat nichts Moralisierendes.«
– Süddeutsche Zeitung, Christiane Lutz
»Olga Ravn erzählt von Mutterschaft und Gesellschaft, aufwühlend und auch befreiend. Der zugleich ausufernde und immer wieder zu einem Kern hinführende Roman handelt auch vom Schreiben selbst und nimmt es als Gleichnis für das Leben.«
– Frankfurter Rundschau, Cornelia Geißler
»Die dänische Autorin Olga Ravn hat [Cusks] Linie fortgeschrieben. ›Meine Arbeit‹ ist eines der ästhetisch anspruchsvollsten Bücher zu Mutterschaft – und auch eines der radikalsten. […] Bei alledem gelingt es Olga Ravn, die persönliche Geschichte ihrer Figur mit der gesellschaftlichen Verortung kurzzuschließen. Dass sich die Erzählung von der glücklichen Mutter als Fiktion entpuppt, mit deren Hilfe ein bestimmtes Bild der Familie und der Rolle der Frau transportiert wird, gehört inzwischen fast schon zu den Topoi im Schreiben über Mutterschaft. Genuin eigen aber bewegt sich Ravn in ihren Reflexionen über Muttersein und Schreiben. Vor allem aber denkt sie die ökonomischen Zusammenhänge immer mit, in dem sie die Momente Geburt, Mutterschaft und Schreiben als Arbeit zeigt, die sehr hart ist. Und in der es buchstäblich ums Leben geht.«
– Deutschlandfunk Kultur, Nico Bleutge
»So beschreibt ›Meine Arbeit‹ durch seine Form den andauernden Spannungszustand der Polykrise, in dem die Ichs lernen, sich selbst abzulehnen, im Widerspruch zwischen Idealismus und dem, was tatsächlich gefühlt wird.«
– DIE ZEIT, Julia Friese
»Wie subjektiv ist das alles nun? Total und überhaupt nicht. Ravn stellt das Wickeln und das Stillen in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang und bleibt dabei sprachlich immer messerscharf. Sie findet Worte für ihre Zweifel und erzählt gleichzeitig eine große Liebesgeschichte zwischen Eltern und Kind. All das ist ihre Arbeit. Ein wichtiges Werk.«
– Falter, Sara Schausberger
»Jacqueline Rose hat mal geschrieben, dass unsere Kultur ›Mütter in Stücke reißt‹. Als Reaktion darauf zerreißt ›Meine Arbeit‹ den Roman.«
– The Guardian
»Dieses brillante und unerschütterliche Werk verdient es, ein Klassiker zu werden.«
– Publisher’s Weekly
»›Meine Arbeit‹ ist grausam, schrecklich, elegant, aufschlussreich, respektlos und lustig. Kann eine Frau nach der Mutterschaft noch ein Mensch sein? Natürlich nicht, gibt Ravn zu. In Prosa, Gedichten und Tagebucheinträgen dokumentiert sie die ganze Absurdität und Abscheulichkeit, ein Lebewesen im Körper wachsen zu lassen und es dann aufzuziehen. Es ist eine großartige und befriedigende Meditation. Einer der ehrlichsten und aufschlussreichsten Romane über Mutterschaft, die ich je gelesen habe. Ravns Schreiben ist ekstatisch, philosophisch und macht süchtig.«
– Heather O’Neill
»›Meine Arbeit‹ ist genau richtig, wie es ist, es fängt die überwältigende Orientierungslosigkeit der frühen Mutterschaft ein. Es sollte von jedem gelesen werden.«
– The New York Times
»Dieser Roman von Olga Ravn, dieses ›Das Goldene Notizbuch‹ der Gegenwart muss unbedingt von jedem gelesen werden, der den stillen Wahnsinn und das klaustrophobische Glück des Inneren kennengelernt hat, insbesondere von Müttern, die sich nach einem Leben in der Literatur sehnen. Aber dieser Roman muss ganz unbedingt auch von allen anderen gelesen werden. Oh, Olga Ravn, du erfindest immer neue Formen, du bist ein Genie, wie machst du das?«
– Kate Zambreno
»Ravn verfolgt beim Schreiben über Schwangerschaft und neue Mutterschaft einen genialen Ansatz, indem sie nicht nur Genres (Poesie, Literaturkritik und Autofiktion) vermischt, sondern auch einen Teil der autobiografischen Erzählung einer separaten fiktiven Figur zuschreibt, einer Person, die für das düstere und geheimnisvollere Material verantwortlich ist. Es ist der beste Roman zu diesem Thema in jüngster Zeit.«
– Publisher’s Weekly Ten Best Books of 2023
»Eine unerschütterlich ehrliche Reflexion der Erfahrung einer Frau mit ihrem eigenen Körper, der plötzlich zu einem Körper wird, der zu gleichen Teilen auch dem Kind gehört. Zu dieser Erfahrung gehören Schönheit und Schmerz, Wut und Zärtlichkeit, Angst, Misstrauen, Zweifel … Ein atemberaubendes Buch, das Gedanken laut zum Ausdruck bringt, von denen die Leserin bislang glaubte, dass sie in den langen nächtlichen Stunden im Kinderzimmer nur ihnen gehörten.«
– Kirkus Reviews
»Olga Ravn hat ihrem Gesamtwerk nicht nur einen äußerst persönlichen und literarischen Pageturner hinzugefügt, sondern leistet mit diesem Roman auch einen mutigen und wichtigen Beitrag zur Literaturgeschichte und gesellschaftlichen Debatte, die seit den 1970er-Jahren dringend eines Schreibens bedurfte, das gelebte Erfahrungen einbezieht.«
– Børsen
»Olga Ravn schreibt auf brillante Weise darüber, was es heißt, Mutter zu sein, was es heißt zu schreiben. […] Wenn man Ravns Buch liest, durchläuft man die gesamte Bandbreite menschlicher Emotionen, als man ebenfalls eine frischgebackene Mutter wäre: Tränen, Lachen, Wut, Angst, Schmerz, Frustration. Ein kraftvolles Buch, das man nur schwer aus der Hand legen kann.«
– Politiken
»Arrangiert wie eine Ausstellung ist dieser Roman, die Leserin wandelt von Kapitel zu Kapitel, Gedanken und Bilder. Die Reihenfolge ist nebensächlich. Hier ist die Auseinandersetzung mit Mutterschaft ein Gesamtkunstwerk.«
– radio dreyeckland, Tina Bolg
Urheber:innen
Olga Ravn, geboren 1986 in Kopenhagen, studierte Literarisches Schreiben an der dortigen Autorenschule. Neben der Veröffentlichung diverser und mit vielen Preisen ausgezeichneter Lyrikbände arbeitete sie als Literaturkritikerin, Lektorin und Übersetzerin. Ihre Romane ›Die Angestellten‹ und ›Meine Arbeit‹ wurden weltweit gefeiert und erschienen in der deutschen Übersetzung als Taschenbuch sowie als Theater- und Hörspieladaptionen.
Alexander Sitzmann, geboren 1974 in Stuttgart, studierte Skandinavistik und Slawistik an der Universität Wien, wo er heute forscht und lehrt. Er ist als literarischer Übersetzer aus dem Bulgarischen, Mazedonischen und den skandinavischen Sprachen tätig. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung und dem Brücke Berlin Theaterpreis. Zuletzt erschien bei MÄRZ seine Übersetzung von Cecilie Linds Roman ›Mädchentier‹.
Zusätzliche Information
Gewicht | 726 g |
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Größe | 22,0 × 14,7 × 3,8 cm |
Marke | MÄRZ Verlag |